Es gibt viele Fleischersatzprodukte auf dem Markt, die aus Soja hergestellt werden. Sie enthalten nicht nur Sojabohnen, sondern manchmal auch Sojaextrakte. Sojahaltige Produkte stammen von der Sojabohne. Das ist eine Hülsenfrucht aus Asien. Es gibt zwei Sorten Sojaprodukte: fermentierte und unfermentierte.
Unfermentiert: Dieses Soja ist vor der Weiterverarbeitung nicht fermentiert. Die meisten Fleischersatzprodukte, die Soja enthalten, werden aus unfermentiertem Soja hergestellt. Aber auch andere Produkte enthalten Soja. Denken Sie an Tofu, Sojamilch, Sojajoghurt, Sojaproteinpulver, Sojaburger, Sojamargarine.
Fermentiert: Dieses Soja wurde vor der Verarbeitung fermentiert. Fermentation ist ein Gärungsverfahren, das den Geschmack, die Struktur und die Zusammensetzung des Produkts verändert. Beispiele sind Tempeh, Miso, Natto und Tamari.
Soja beeinflusst die Hormone
Wussten Sie, dass Soja Ihre Hormone beeinflusst? Soja kann sich zum Beispiel wie ein Goitrogen verhalten. Ein Goitrogen ist ein natürlich vorkommender Stoff, der die Schilddrüsenfunktion stören kann. Die Schilddrüse wird größer, wenn sie Schwierigkeiten hat, das Schilddrüsenhormon zu produzieren. Auf diese Weise versucht sie, die inadäquate Hormonproduktion zu kompensieren. Genmodifiziertes Soja enthält außerdem mehr weibliches Östrogen, beeinflusst die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft und sorgt für einen niedrigeren Testosteronspiegel. Ist das noch natürlich?
Soja kann Darmbeschwerden verursachen. In unfermentiertem Soja sind verschiedene Stoffe enthalten, die der Darm nicht gut verdauen kann.
Soja enthält Antinährstoffe wie Phytinsäure und Phytoöstrogene: giftige Stoffe, die von Natur aus in Soja enthalten sind. Sie können Verdauungsprobleme verursachen (wie bereits im letzten Abschnitt beschrieben). Diese Antinährstoffe sorgen dafür, dass bestimmte Verdauungsenzyme in ihrer Wirkung gehemmt werden. Das führt wiederum dazu, dass der Körper nur schwer Eiweiß abbauen kann.
Etwa 70 % des weltweiten Sojas sind genetisch modifiziert. Dabei wird die DNA des Sojas dahingehend verändert, dass die Pflanzen für die Industrie optimalisiert werden. Dabei spielt die Gesundheit eine untergeordnete Rolle, es geht um den wirtschaftlichen Gewinn. Die Pflanzen werden zum Beispiel resistent gegen bestimmte Pestizide, sind weniger empfindlich, sehen besser aus, enthalten weniger Stoffe, die beim Menschen Allergien auslösen können oder die Pflanze ist selbst in der Lage, bestimmte Stoffe zu produzieren.
Bei der Pestizidresistenz ist Soja vorne mit dabei. Mit Soja wurde bereits sehr viel experimentiert. Aktuell verkauft der führende Lieferant Monsanto genmodifizierte Sojasamen, aus denen nur ein einziges Mal Soja wachsen kann. Die Pflanze kann reichlich mit Pestiziden besprüht werden, weil sie alles aushält. Es hat sich herausgestellt, dass argentinische Bauern, die genmodifiziertes Soja anbauen, doppelt so viel Unkrautbekämpfungsmittel verwenden. Der Grund: Da das Soja jahrelang auf demselben Boden angebaut wird und die einseitige Anwendung von Glyphosat bestimmte Unkrautsorten resistent macht, werden immer mehr oder immer hartnäckigere Herbizide verwendet.
Außerdem ist die Sojaindustrie der größte Verursacher der Entwaldung im Amazonasgebiet. Der Sojaanbau wird hauptsächlich in großflächigen Agrarbetrieben angebaut. Dies gilt vor allem in Argentinien und Brasilien, wo hauptsächlich für den Export produziert wird. Die weltweite Nachfrage nach Soja wird immer größer, was dazu führt, dass die Unternehmen schnell und im Hinblick auf kurzfristige Gewinnziele die Anbauflächen erweitern. Sollte die Nachfrage weiterhin steigen, ist zu erwarten, dass die Sojaplantagen in Südamerika bis 2020 fast 22 Millionen Hektar betragen werden. Zum Glück wächst das Bewusstsein über die Folgen und verlangen auch die Kunden immer häufiger nachhaltiges Soja.
Viele „Veggieburger“ enthalten Soja. Daher warnen wir vor dem Verzehr dieser Produkte, auch weil es viele andere Möglichkeiten für Vegetarier gibt. Außer in den vegetarischen Burgern ist Soja auch in vielen Babynahrungsmitteln, Diätprodukten, Energieriegeln, Chips, Crackern und Reiswaffeln enthalten – auch wenn man es nicht erwartet. Trinken Sie keine Sojamilch, sondern lieber Reis-, Mandel-, Kokos- oder Hafermilch.
Wir empfehlen, Soja nur selten zu verzehren. Entscheiden Sie sich stattdessen für Seitan. Wenn Sie Soja essen, sollten Sie sich am besten für traditionelle, fermentierte Sojaprodukte wie Tamari- und Shoyusoße, Miso, Natto und Tempeh entscheiden. Essen Sie niemals große Mengen Soja auf einmal.
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